Ausstellung heute eröffnet

Die Oberstufe der Lessing-Schule hatte heute – wie überall in NRW – ihren ersten Schultag nach den Sommerferien. Und es war ein besonderer Tag, denn um 11:30 Uhr waren die Schüler:innen nicht in ihren Klassenräumen sondern gemeinsam mit geladenen Gästen in der Aula zur Eröffnung der Ausstellung „Todesopfer rechter Gewalt“. Annette Schnoor von unserer Initiative leitete durch die Veranstaltung und betonte die Bedeutung dieser Austellung angesichts der Rechtsentwicklung in Europa.

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Donnerstag, 28.10.: Lesung: Die Günzburger

18:30 Uhr, Stadtbücherei Bochum-Langendreer, Unterstraße

Veranstalter: „Langendreer liest e.V.“ (Einladungsflyer)

Hanneke Schmitz liest aus Ihrem Buch „Die Günzburger“: Die Familiengeschichte „Die Günzburger“ ist eine Geschichte des „deutschen Judentums“. Sie ist in ihren Irrungen und Wirrungen nicht ungewöhnlich, doch sie steht exemplarisch für das Schicksal vieler jüdischer Familien in der Nazizeit. Was als beispielloser Aufstieg einer Bevölkerungsgruppe begann, endete in Vertreibung und Shoah.

Die Mutter von Hanneke Schmitz, Gerda Günzburger, absolvierte 1933 am Herner Lyzeum (heute Haranni-Gymnasium) das Abitur. Die Familie wurde deportiert und floh ins Exil. Im Gespräch mit Hanneke Schmitz erfahren wir, wie aus Nachbarn Zuschauer oder Täter wurden.

Wir freuen uns, dass Langendreer liest diese Veranstaltung ausrichten wird. Die Verantwortlichen haben uns dazu folgenden Beitrag geschrieben, die die Motivation für diese Lesung schildert:

„Als wir von Erdmann Linde auf die Möglichkeit, die geplante Ausstellung durch Einladung zu einer Lesung mit Hanneke Schmitz zu unterstützen, angesprochen wurden, waren wir gerade auch mit dem Thema befasst, nämlich mit Lesungen der Autorin Andrea Behnke, für die höheren Klassen des Lessing-Gymnasiums und der Willy-Brand-Gesamtschule aus ihrem Buch „Die Verknöpften“. (Inzwischen erfolgreich abgeschlossen). Wir fanden auch, dass „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ und „700 Jahre Bochum“ einen guten Rahmen für diese Lesungen gaben.

Also waren wir im Thema und haben uns mit der Ausstellung „Todesopfer rechter Gewalt in Deutschland“ befasst, uns über Hanneke Schmitz informiert, die „Günzburger“ besorgt und eine Beteiligung an einer Anti-Nazi-Ausstellung auch für selbstverständlich angesehen. Die „Initiative Langendreer/Werne gegen Nazis“ ist uns natürlich bekannt und ein Begriff.

Dass die Ausstellung und die Bücherei sich im gleichen (Schul-)Gebäude befinden, trifft sich optimal. Wir sind gespannt auf die Geschichte der Günzburger, die uns Hanneke Schmitz erzählen und vorlesen wird.

Wir glauben auch, dass wir unseren Mitgliedern mit dieser Lesung am 28. Oktober ein besonderes Angebot machen können.

„Langendreer liest“ als Förderverein der Bücherei will einen Beitrag zur politischen Diskussion, gegen Nazis – nicht nur im Stadtteil – und gegen rassistische und antisemitische Auftritte leisten.“

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Montag, 1.11.: Musikalische Revue gegen Rechts

18 Uhr: Chorrosion (Chorprogramm) + Barth&Roemer (Liedermacher Duo) im Bahnhof Langendreer (Studio 108) – Einladungsflyer

Der Chor Chorrosion beim Auftritt Anfang 2020 in Gelsenkirchen

In Szenen, mal lustig mal ernst, wird Kritik am AFD – Programm, aber auch an Verfassungsschutz und neuen Polizeigesetzen auf die Bühne gebracht. Erinnert wird an den Widerstand gegen den Hitler-Faschismus als Ermutigung, sich auch heute gegen den rechten Trend zu stellen – für den Traum von einer besseren Welt.

Das Duo Barth & Roemer

Barthmer präsentieren kritische, wütende oder zärtliche deutschsprachige Lieder der Texterin und Komponistin Astrid Barth, die in keine Schublade passen, und den eigenen Stil des Duos barthmer ausmachen. An ihrer Seite spielt der Gitarrist Philipp Roemer, der mit seinem Akkordreichtum und seinen melodischen Einfällen brilliert. Für das Album „Groove Chanson“ erhielt barthmer den renommierten Preis der deutschen Schallplattenkritik.

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Dienstag, 2.11. Rechtsruck Europa

19 Uhr Bahnhof Langendreer, Alexander Häusler zu aktuellen Entwicklungen – Einladungsflyer

Europa rückt nach Rechts, ob im Vereinigten Königreich, Frankreich, Polen, Italien, Ungarn oder Deutschland, in den letzten Jahren ziehen Rechtskonservative und populistische Vereinigungen in die Parlamente ein oder setzen sich über mehrere Wahlperioden fest. Die Gründe hierfür sind vielfältig und nicht monokausal. Dennoch stellen sich die Fragen, was die ökonomischen, sozialen und poltischen Motive und Motivationen für den Rechtsruck sind? Was sind die Verbindungslinien der Rechten und National Konservativen? Was treibt diesen Rechtsruck an? Was bedeutet dies für die Europäische Union? Diese und weitere Fragen werden uns an diesem Abend beschäftigen. Wir freuen uns, Alexander Häusler als Referenten begrüßen zu dürfen.

Alexander Häusler ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus der Fachhochschule Düsseldorf.

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Mittwoch, 3.11.: Film „Der Kuaför aus der Keupstraße“

18 Uhr, Kino Endstation, Vorführung mit anschließendem Filmgespräch – Einladungsflyer

Zehn Jahre lang wollte niemand hören, dass die Opfer, die 2004 bei einem Bombenanschlag auf einen Friseursalon in Köln wirklich Opfern waren. Stattdessen hatte man sie zu Verdächtigen erklärt. Über diesen Skandal bei den Ermittlungen, die erst viele Jahre später bei den Enthüllungen gegen den NSU zu Tage trat, hat Regisseur Andreas Maus einen beeindruckenden Dokumentarfilm gemacht. Es geht dabei nicht nur um die Tat und ihre Folgen – sondern um Fremdenfeindlichkeit, die sich in unserem Land einen Weg bahnt. Manchmal mit Bombengewalt. Der WDR zeigte den im Frühjahr 2016 auch in den Kinos eingesetzten Dokumentarfilm am 10. Mai 2017.

Am 9. Juni 2004 explodierte in Köln vor einem türkischen Frisörsalon eine Nagelbombe. 700 zehn Zentimeter lange Tischlernägel verwandelten sich in tödliche Projektile. 22 Menschen wurden verletzt. So infam der Bombenanschlag war, so skandalös war die polizeiliche Beweisaufnahme. Vorhandene Überwachungsvideos wurden nicht ausgewertet. Zuallererst wurden die Opfer verdächtigt und man sprach von Kontakten zur Schutzgeld- und Drogen-Mafia. Der damalige Bundesinnenminister Otto Schily schloss einen rechtsradikalen Hintergrund explizit aus. Erst 2011 bei den Ermittlungen zum Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) stellte sich heraus, dass die Rechtsradikalen für den Anschlag verantwortlich waren.

Köln war dabei nicht die einzige Ermittlungspanne. Doch die Folgen der Bombe vergiftete das Klima in der Keupstrasse. Es wuchs das gegenseitige Misstrauen und die Verdächtigungen erschütterten das Leben im Kölner Stadtteil Mühlheim.

Zwei Vertreter:innen der Initiative werden zum anschließenden Filmgespräch dabei sein.

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